christian ludwig attersee ist den meisten wohl ein begriff. gerade als student der angewandten weiß man von dem maler - einst mitglied der "jungen wilden" - der an dieser universität die abteilung für malerei, animationsfilm und tapisserie leitet. seine klasse befindet sich am salzgries.

wer dort noch nie war, war zumindest schon mal vor dem H&M in der mariahilferstraße, an dessen fassade der meister ein großes mosaik legen ließ, auf dem ein nackter die passanten darauf hinweist, dass es hier klamotten zu kaufen gibt. und wer selbst vor diesem noch nicht stand, stand vielleicht schon einmal in seinem leben vor der feinkostabteilung eines interspar in der es attersee-wurst scheibchenweise zu kaufen gibt. der geschmack ist adequat. mit beleidigten magen, stolpere ich heute über eine weiteres sinnes-attentat: attersee für die ohren.

in selbstmörderischer absicht verantwortet werner gröbchen, von monkey music, ein attersee remix-album. "blut", so der titel, in diesem sinn programmatisch. im pressetext von monkey music heißt es, dass eventuell "Attersee, nach Falcos Abgang, der letzte Rockstar Österreichs" sei - da kann es keine überlebenden geben. aber kein wunder, dass bei dem projekt soviel optimismus aufkommt, wenn der malerfürst "dann einreitet in die Mitarbeiterbesprechung, wo Songreihenfolge und CD-Auflagenhöhe (sic!) und dergleichen mehr final diskutiert werden sollen, dann spielt’s Granada. Ein deutscher Rapper fliegt hochkant von der Platte, „zu miserable Texte!“. Dafür kann Attersee seinen Namen nicht hergeben." schön, dass der professor wenigstens noch etwas qualitätsbewußtsein aufzubringen vermag. schade nur, dass sich dieses - vielleicht abnutzungserscheinigungen nach 15 jahren lehrtätigkeit - nur mehr in der beurteilung anderer bemerkbar macht.

• offizielle Info zu "blut"
  
• am attersee.mp3